Nach einer Woche voller Graveltouren fassten meine Schwester und ich am Samstagabend den Beschluss, dass wir morgen doch auf den Hochkalter gehen könnten. Gesagt, getan. Spätabends wurden noch alle notwendigen Utensilien vorbereitet, der Wecker auf 3:30 Uhr gestellt und ab in den Tiefschlaf-Modus.
Aufstieg zur Blaueishütte
Um 4:15 Uhr morgens brachen wir dann gemeinsam gen Hintersee auf und trafen gegen 5 Uhr am Parkplatz Seeklause ein. Mit reichlich Wasser und Kohlenhydrate im Gepäck brachen wir zur Blaueishütte auf. Ein von Beginn an leicht steiler Weg führt einem durch den Wald bis zur Schärtenalm, die man nach circa. 4 Kilometern und 550 Höhenmetern erreicht. Es ging weiter bergauf und das nicht nur vom Gelände, sondern nahm auch die Temperatur mit der aufsteigenden Sonne zu. An der Blauseishütte gab es eine erste Trink- und Fotopause.
Weiter zum schönen FleckNach einer kurzen Pause ging es weiter auf den letzten Metern im Schatten. Der Kies und das Geröll auf dem Weg nahmen mit jedem Schritt zu, bis wir die erste Kletterpassage erreichten. Die Sonnen war nun bereits vollständig aufgegangen und der Schatten, der durch die Schärtenspitze entstand, verschwand. Für die nachfolgende Kletterpassage hieß es nun: klaren Kopf bewahren und konzentriert bleiben. Oben angekommen, hat man am schönen Fleck den Ausblick auf Watzmann, Hochkalter und die Reiter Alpe.
An dieser Stelle sei auch nochmal gesagt: Das Besteigen des Hochkalters ist nicht für jedermann und erfordert absolute Schwindelfreiheit.
Am Grat entlang zum Gipfel
Weiter ging es entlang am Grat, vorbei am Rotpalfen bis zum Kleinkalter (2513 m). Auch auf dieser Teilstrecke kommt eine erneute Kletterpassage vor, die ich mit meiner Boulder-Erfahrung einwandfrei absolvierte. Den Gipfel bereits im Blick waren die letzten Meter fast wie ein Spaziergang. Jedoch hieß es auch hier nochmal, jeden Schritt sicher zu setzen. Am Gipfelkreuz (2608 m) angekommen, genoß ich erstmal die gigantische Aussicht, bevor ich mir eine Platz für eine ausgiebigere Pause suchte.
Abstieg ins Ofental
Nachdem die Akkus wieder aufgeladen waren und wir uns ins Gipfelbuch verewigt hatte, stand der Aufbruch ins Tal an. Es ging über das steile und steinige Geröll hinab ins Ofental. Wir durchquerten einige Überreste von Schneefelder bis wir die Waldgrenze des Klausbachtals erreichten. Unten angekommen, erreichten wir zügig die Straße, die vom Hintersee bis zum Hirschbichl hinauf führt
Einkehr
Als wir das Klausbachtal verlassen und den Parkplatz Hirschbichl erreicht haben, gab es nochmals eine letzte Pause. Wir kehrte auf ein Kaltgetränke und Kuchen ins Gasthaus Auzinger ein – eine Tipp für die nächste Einkehrpause. Gestärkt und erholt marschierten wir entlang am Hintersee zurück zum Auto. Die erste Rehabilitationsmaßnahme für unsere Beine folgte gleich, als wir uns im Hintersee erfrischten.
Wegstrecke: 20 Kilometer, 1760 Höhenmeter
View on Strava
- Blick auf den Blaueisgletscher
- Grat zum Hochkalter
- Gipfelkreuz
- Ja ich war wirklich oben
- Talwärts
- Im Ofental