Trainingslager auf Mallorca
Trainingslager auf Mallorca

Trainingslager auf Mallorca

Planung und Vorbereitung

Im Winter haben Elias und ich oftmals gescherzt, dass wir dieses Jahr nach Mallorca zum Rennradfahren reisen würden. Und im März meldeten wir dann Vollzug. Am Faschingssamstag suchten wir uns eine Unterkunft sowie passende Mieträder. First Step Done!
Nachdem die Buchungen abgeschlossen waren, machten wir uns an die Planungen unser einzelnen Touren. Wann fahren wir was? Wie viele Kilometer und Höhenmeter gehen auf einer Tour? An welchem Tag machen wir eine Pause? All diese Fragen mussten wir klären und konnten uns schnell einigen.

In den letzten Wochen vor dem Urlaub begannen für jeden selbst die Vorbereitungen. Wir mussten im heimischen Winter/Frühling die ersten Kilometer und Höhenmeter auf den Rennrad sammeln, damit wir optimal vorbereitet sind.

Ankunft und Einfahren

Am Ostermontag ging es mit dem Zug nach München zum Flughafen, wo um 11 Uhr uns Flug gen Mallorca ging. Angekommen in Mallorca ging es mit dem Transferbus nach Alcudia in unser Hotel. Nachdem Einchecken stillten wir auf dem Weg zu unseren Mieträdern unseren Hunger.

Nachdem wir mit dem Rädern zurück im Hotel waren, zogen wir uns schnell um, damit wir noch am ersten Tag unsere Räder in einer kurzen Ausfahrt einfahren konnte. Es ging von Alcudia an der Küsten entlang nach Port d’Pollenca und hinauf auf den Formentor. Dort genossen wir die Aussicht auf das Meer, ehe es auf denselben Weg wieder zurück ins Hotel ging.

Wegstrecke: 35 Kilometer, 221 Höhenmeter
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1. Etappe – Cap Formentor

Nach einem ausgewogenem Frühstück stand die erste Etappe auf dem Programm. Es sollte nach Sa Calobra gehen.
Doch bereits in Lluc wurde unser Plan durchkreuzt, denn die Straße nach Sa Calobra war von hieraus aufgrund von Waldarbeiten tagsüber gesperrt. Nun mussten spontan und schnelle eine neue Tour geplant werden.

Kurzerhand ging über Pollença nach Cala Sant Vicenc, wo nach knapp 60 Kilometern der erste Coffee-Break gemacht wurde. Zurück auf der Straße fuhren wir nach Port d’Pollença und erklommen erneut den Formentor. Nur sollte es an diesem Tag weiter gehen bis an den Cap Formentor – eine der Sehenswürdigkeiten im Norden von Mallorca. Nachdem das sehr hügeligen Streckenprofil überwunden war, gab es eine verdiente längere Pause am Cap. Bei sehr vielen Köstlichkeiten konnten wir den touristischen Ansturm, der es größtenteils mit dem Auto versuchte, beobachten.

Nach der Stärkung fuhren wir wieder zurück nach Formentor, wo wir noch einen letzten Anstieg auf Torre Albertcutx bezwungen. Hier wurden wir mit einer herrlichen Aussicht auf die Nordküste belohnt. Von nun an ging es nur noch bergab nach Port d’Pollença und zurück nach Alcudia. Die erste Etappe war geschafft, auch wenn sie sehr kräfteraubend war und umgeplant werden musste.

Wegstrecke: 127 Kilometer, 1.838 Höhenmeter
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2. Etappe – Sa Calobra

Nachdem es auf der ersten Etappe nicht geklappt hat, dass wir nach Sa Calobra fahren, haben wir für den zweiten Tag eine entsprechende Route geplant – ohne Straßensperren. Da uns eine ziemlich lange Etappe bevorstand, brachen wir nach dem Frühstück schon sehr bald von unserem Hotel auf.

Von Port d’Alcúdia ging es über Sa Pobla und Santa Maria del Camí im leichtem Anstieg bis nach Bunyola. Nun stand uns der erste serpentinenartige Anstieg auf den Coll de Sóller bevor. Auf 11 Kilometern bezwangen wir 25 Kehren und 400 Höhenmeter – ein sehr gutes Warm-Up für das restliche Programm. Oben angekommen war es Zeit für einen ersten kleineren Break.

Die anschließende Abfahrt nach Sóller genossen wir sehr, jedoch ging sehr schnell in den nächsten längeren Anstieg über. Über Fornalutx und den folgenden 800 Höhenmetern auf knapp 14 Kilometern haben wir den Puig Major erklommen. Vorbei an den Bergseen de Cúber und Gorg Blau ging es wieder bergab auf der Ma-10, ehe der vorerst letzte Anstieg zum Coll dels Reis bevorstand. Dieser kurze Anstieg wurde aber mit einer umso längere und bezaubernden Abfahrt nach Sa Calobra belohnt.

Nach einem ausgiebigerem Mittagstisch und einer Erholungspause hieß es jetzt den gleich Weg wieder zurück zufahren. Also nochmal 104 Kilometer und knapp 1.500 Höhenmeter in die Beine treten. 700 Höhenmeter wurden gleich auf den ersten 10 Kilometern zum Coll dels Reis absolviert – zum Glück sind auch hier einige Kehren. Schnell passierten wir die Bergseen und befanden uns schon auf der Abfahrt nach Sóller. Jetzt hieß es nochmal Kräfte mobilisieren und die unzähligen Kehren auf den Coll dels Reis hinauf zu bezwingen.

In der anschließenden Talfahrt konnten wir schnell zu einer Gruppe aus 3 Radfahren aufschließen und deren Windschatten genießen. Leider trennten sich die Wege nach nur schnell wieder und wir waren wieder auf uns alleine gestellt. Doch auf den letzten verbliebenen 13 Kilometern von Sa Pobla nach Port d’Alcúdia konnten wir uns mit einer anderen 2er-Gruppe abwechseln und gegenseitig ziehen.

Nach 10,5 Stunden erreichten wir völlig entkräftet und mit 208 Kilometern in den Beine unser Hotel – siehe letztes Foto. Diese Etappe war meine erste Tour über 200 Kilometer und es hat sich gelohnt 🙂

Wegstrecke: 208 Kilometer, 3.174 Höhenmeter
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Restday

Nachdem die ersten beiden Etappen absolviert waren, war es an der Zeit für eine Pause.
Nach einem spätem Frühstück fuhren wir der Küste entlang nach Son Serra de Marina und hatten zu jederzeit das aufbrausende Meer im Blick. Der Pausentag kam ideal, denn das Wetter und auch der Wind waren an diesem Tag nicht gerade die besten Freunde. Auf unserem Rückweg durch das Inselinneren über Santa Margalida und Sa Pobla erwischte uns auch ein leichter Nieselregen. Ehe wir unser Hotel nach einer nur sehr kurzen Ausfahrt erreicht, bracht ein größerer Regenschauer aus. Perfekt geplant.

Wegstrecke: 52 Kilometer, 301 Höhenmeter
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3. Etappe – Soler & Valldemossa

Nach einem Ruhetag und einer leicht durchzechten Nacht waren wir mehr oder weniger vorbereitet für eine längerer und ausgiebigere Ausfahrt. Wie bei den ersten beiden Etappen starteten wir auch für diese Etappe schon früh mit unseren Rennrädern vor dem Hotel.

Von Port d’Alcúdia ging es in Richtung Pollença, jedoch folgten wir kurz vorher einer etwas ruhigeren Straße nach Campanet. Wir passierten die Vororte von Inca und fuhren über das Gebirge in ein Stadt names Orient. Abermals wurden uns Einblicke in das landschaftliche Spektakel von Mallorca geboten. Sehr schnell erreichten wir Bunyola und somit auch den Fuße des Coll de Sóller – den wir erneut erklimmen wollten.

Nach 3 Stunden Fahrzeit, knapp 66 Kilometern und 1300 Höhenmetern genehmigten wir uns auf der Anhöhe eine kleine Pause bei Cappuccino, Sandwich und Oliven. Frisch gestärkt ging es in die Abfahrt nach Sóller, ehe schon die nächsten Anstieg entlang der Westküste auf uns warteten. Mit dauerhaften Blick aufs Meer war es auch nur halb so schlimm, die verbliebenen Höhenmeter zu absolvieren. Wir fuhren durch Deià, vorbei an Valldemossa bis hinauf zum Col Ferrandell – 100 Kilometer und 2.000 Höhenmeter waren geschafft. 

Schnell ging es erneut in eine längere Abfahrt durch Esporles bis nach Santa Maria del Cami. Von hieraus ging es über bereits bekannte Wege durch das Inselinnere über Sa Pobla zurück nach Port d’Alcúdia. Die letzten 55 Kilometer fuhren wir in einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 36 km/h, was angesichts der bereits absolvierten Strecke sehr beachtlich ist.
Zurück am Hotel war es an der Zeit für eine Erfrischung im Hotelpool.

Wegstrecke: 166 Kilometer, 2.155 Höhenmeter
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4. Etappe – Sa Calobra (Touränderung)

Für die letzte Etappe habe wir uns nochmal ein ordentliches Programm überlegt. Wir wollten eine Rundfahrt mit 200 Kilometern und 4.000 Höhenmetern fahren, jedoch sollte sich auch an diesem Tag unsere Planung nochmals ändern. 

Aufgrund der straffen Tourplanung war an diesem Tag bereits der Start um 7:15 Uhr – eine Stunde früher. Wir verließen Port d’Alcúdia und fuhren im Sonnenaufgang nach Pollença. Nun folgten wir der Ma-10 hinauf zum Col de Femenia bis wir abermals die Bergseen Gorg Blau und Cúber passierten und erneut am Puig Major waren. Wir freuten uns schon sehr auf die nun folgende Abfahrt nach Sóller. Unsere Freude wurde jedoch sehr schnell getrübt. Nach einem Drittel der Abfahrt erreichten wir eine Straßensperre. Uns wurde mitgeteilt, dass es über Nacht erneut Bäume umgerissen hat und die Straßensperre erst um 13 Uhr für 15 Minuten geöffnet wird und nur sehr großräumig zu umfahren ist. 

Auch wenn wir uns kurz ärgern mussten, warum man nicht am Puig Major bereits über die Straßensperre informiert, blieb uns nichts anderes übrig, als erneut den Berg hoch zu fahren. Währenddessen machten wir uns Gedanken, wo unsere heutige Tour dann hinführen sollte. Sehr schnell kamen wir zu dem Entschluss, dass wir erneut nach Sa Calobra fahren. Eine sehr gute Entscheidung, den auf dem Weg zum Coll de Reis begegnete uns Rick Zabel – ein Name der Radsportszene. Angekommen in Sa Calobra war es natürlich an der Zeit für ein ausgiebigeres Mittagessen und eine kleine Pause.
Frisch gestärkt ging es wieder den Coll dels Reis hoch und nach Lluc. Durch die abschließende und sehr lange Abfahrt verließen wir das Gebirge. Über Campanet ging es nochmal nach Port d’Pollença. Wir wollten noch ein letztes Mal den Coll de Sa Creueta erklimmen, ehe wir unser Tour beendeten. Wir haben noch ein letztes Mal den fulminanten Ausblick genoßen, ehe es entlang der Küste zurück nach Alcúdia ins Hotel ging.

Zurück am Hotel wurden das gesamte eigene Equipment von den Rädern abmontiert und zügig zurückgegeben. Auf dem Weg zurück vom Verleih gab es noch einen letzte Badsession im Meer.

Wegstrecke: 161 Kilometer, 3.208 Höhenmeter
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Fazit

Rückblickend kann ich zu dem Urlaub nur eins sagen: TOP!!! Wir hatten so viel Spaß und das obwohl wir so ein straffes Programm mit 749 Kilometern und knapp 11.000 Höhenmetern absolviert haben. Ganz nebenbei haben wir noch unser eigenes Fahrradteam gegründet – Hans & Friends. Elias ist der Team-Hans und ich der Anfahrer-Hans. Mit diesem Team werden wir zukünftig noch öfters auf Ausfahrten gehen.

Abschließend können wir nur sagen: „Mallorca wir kommen wieder!“

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